Amrumer Kultur und Bräuche

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Regionale Besonderheiten auf Amrum

Ihr Amrum-Urlaub ist gebucht und Sie wollen sich vor der Reise noch über die regionalen Besonderheiten auf Amrum informieren? Dann sind Sie hier genau an der richtigen Adresse. Auf den folgenden Seiten erhalten Sie alle wichtigen Informationen über Land und Leute, die Amrumer Lebensart, die traditionellen Bräuche und Trachten sowie die friesische Sprache.

Gut vorbereitet zu sein auf alle Amrumer Besonderheiten, lässt Sie auf gar keinen Fall, das Kulturgut der Insel verpassen. Die Tipps zu den besten Restaurants und Cafés, aus unserer Sparte Gastronomie auf Amrum, werden Ihnen den Weg zu den Amrumer Delikatessen weisen, damit Sie Köstlichkeiten, wie die heimischen Meeresspezialitäten, den Brauch des Teetrinkens sowie die deftige Amrumer Küche einmal selbst kennenlernen und probieren können.

Bei einem Bummel durch die Innenstadt Amrums stoßen Sie auf viele Geschäfte und Inselläden, in denen Sie das traditionelle Kunsthandwerk der Insel bestaunen und eventuelle ein Souvenir für Ihre Familie oder Freunde erstehen können.

Wir wünschen Ihnen nun schon einmal viel Spaß in Ihrem Urlaub und ein genussvolles Erkunden der regionalen Besonderheiten auf Amrum.

Kultur und Tradition auf Amrum - alles, was Sie für den Urlaub wissen müssen

Die Amrumer Frauen tragen auch heute noch traditionell die friesische Festtagstracht. Diese wird in den Generationen weiter vererbt und mit Stolz zu feierlichen Anlässen auf der Insel getragen.

Auch wenn man es im rauen Norden weniger vermutet, die Tracht ist ein fester Bestandteil in der Kultur der Inseln und Halligen. Bis heute wird die Tracht von den Frauen auf den Nordseeinseln getragen. Die friesische Sprache und die Friesentracht sind aus dem Leben der Menschen auf Amrum nicht wegzudenken. Erstmals wurde die Tracht auf den Inseln im 16. Jahrhundert nachgewiesen. Damals waren Alltagstracht, Festtagstracht, Abendmahltracht oder Trauertracht geläufig. Der für die Friesentracht typische lange Wickelrock wird seit der Mitte des 18. Jahrhunderts getragen.

Die friesische Festtagstracht ist ein wahres Schmuckstück und besitzt einen Wert von etwa 5.000 €. Die Trachten werden in den Familien weiter vererbt, können aber auch nach alten Vorbildern neu angefertigt werden. Beim Anlegen der Tracht müssen die Amrumer Geduld mitbringen. Weiterhin sollte eine zweite Person als Helfer greifbar sein. Bis die Friesentracht richtig sitzt, vergehen mehrere Stunden. In den letzten 100 Jahren wurden keine Veränderungen an der Amrumer Tracht vorgenommen. Kirchliche Feiertage oder Hochzeiten sind würdige Anlässe, um die aufwendige Prozedur auf sich zu nehmen und die Friesentracht anzulegen.

Die Friesentracht besteht aus einem Pai genannten Trägerrock. Dieser besitzt eine Weite von bis zu fünf Metern und ist im Rücken 60-fach gefaltet. Die Ärmel bestehen aus Samt, Seide oder Taft und sind an ein Leibchen angenäht. Die weiße Schürze ist mit aufwendiger Lochstickerei versehen. Die seidenen Schultertücher werden am Mieder festgesteckt. Das mit einem breiten Samtband verzierte Kopftuch wird haubenartig um den Kopf geschlungen. Verheiratete Frauen tragen zusätzlich eine rote, mit Perlenschmuck versehene Haube. Die Brust der Trägerinnen ziert filigraner Silberschmuck. Die Amrumer Tracht besteht aus acht Knöpfen und einer mehrgliedrigen Kette. Ursprünglich stammte der Silberschmuck von portugiesischen Seefahrern. Bis heute wird der Trachtenschmuck aus Portugal importiert.
Die Amrumer Küche hat viele verschiedene Köstlichkeiten in ihrem Repertoire. Ob deftig oder süss, frisch aus dem Meer oder zubereitet aus Milch, es werden Gaumenfreuden für jeden Geschmack geboten. Probieren Sie es aus!

Die Küche auf Amrum passt zum Lebensgefühl der Insulaner und kann als deftig, herzhaft und reichlich bezeichnet werden. Wer sich in der gesunden Nordseeluft aktiv betätigt, wird merken, dass er ordentlich Hunger mitbringt und mit einem auserlesenen Gourmet-Häppchen wohl nur bedingt zufrieden wäre. Wie gut passt dagegen eine reichliche Portion Bratkartoffeln mit Matjes zum Inselurlaub. Ebenfalls nicht entgehen lassen sollte man sich die leckeren Krabben, wenn möglich direkt am Hafen verzehrt und selbst gepult. Natürlich steht auch Fisch in allen Variationen auf der Speisekarte der Insel. Besonders beliebt ist die Scholle, welche man oft noch zusätzlich mit Krabben belegt serviert bekommt. Eine besondere Köstlichkeit ist das zarte Fleisch des Salzwiesenlamms. Der Name resultiert aus dem Gras, welches im Winter oft unter Wasser steht und den Tieren als Nahrung dient. Wer kein Fleisch mag, sollte den Schafskäse probieren, dieser ist die ideale Grundlage für überbackene Gerichte auf Gemüsebasis. 

Auch wenn die Friesen ganz offiziell als Teekenner gelten, nach einem deftigen Mahl verlangt der Amrumer nach einem Schnaps. Da auf der Insel oft ein raues Lüftchen weht, wärmen sich die Insulaner gerne bei Teepunsch oder Pharisäer auf. Letzterer hat von Friesland aus seinen Siegeszug um die Welt angetreten. Kaffee mit Rum unter einer üppigen Sahnehaube war die Antwort der Friesen auf das Alkoholverbot eines strengen Pfarrers. Auch wenn die friesische Teetradition vergleichsweise jung ist, wird sie mit der Region unweigerlich in Verbindung gebracht. Nicht nur im Teekochen sind die Amrumer Meister, in den Backstuben entstehen mit Waffeln, Torten und anderem süßen Backwerk wahre Köstlichkeiten. 

Wer sich auf Amrum durch die regionalen Köstlichkeiten schlemmen möchte, sollte mit einem Eintopf aus Bohnen, Speck und Birnen oder mit einer Fliederbeerensuppe beginnen. Ein Muss ist auch Grünkohl und natürlich das viel gerühmte Krabbenbrot. Miesmuscheln versüßen den Insulanern den Winter und Rote Grütze schmeckt mit flüssiger Milch oder Sahne zu jeder Jahreszeit. 
Haben Sie schon einmal von "Öömrang" gehört? Auf Amrum werden Sie in den Genuss kommen, den Insulanern beim Sprechen des Amrumer Dialekts zu lauschen. Die Friesische Sprache ist tief verankert auf den Nordfriesischen Inseln und wird unter den Einheimischen noch gelebt und bleibt somit auch für nachfolgende Generationen erhalten.
 

Friesisch ist nicht gleich Friesisch - der Amrumer Dialekt

Auf Amrum wird ab und an Hochdeutsch gesprochen, besonders im Sommer und der Touristen wegen. Doch weit verbreiteter ist die Nordfriesische Sprache. Nordfriesisch wird neben Amrum auch auf Föhr, Sylt und auf den Halligen, sowie auf Helgoland gesprochen. Insgesamt sind des Nordfriesischen etwa 10.000 Menschen mächtig und wer genau hinhört, wird zehn verschiedene Dialekte ausmachen können.

 

Do you speak Friesisch?

Eigentlich eine berechtigte Frage, denn das Friesische ist mit dem Englischen eng verwandt. Früher wurden beide Sprachen der anglo-friesischen Sprachfamilie untergeordnet. Heute zählt man sowohl Friesisch, als auch Englisch zu den nordseegermanischen Sprachen. Grob unterteilen lässt sich Nordfriesisch in Inselnordfriesisch und Festlandnordfriesisch. Genau definiert lautet der Amrumer Dialekt: Föhr-Amrumer Friesisch. Der Amrumer Dialekt ist älter als das Festlandfriesisch. Die Inseln wurden bereits um 800 besiedelt, das Festland etwa drei Jahrhunderte später. Der Amrumer Dialekt unterliegt jütischen Einflüssen. Dieser dänische Dialekt wurde im einstigen Herzogtum Schleswig entlang der deutsch-dänischen Grenze gesprochen.

 

Öömrang- das Amrumer Friesisch

Wenn die Amrumer unter sich bleiben wollen, dann sprechen sie Öömrang und wer nicht zu den 600 Insulanern gehört, die das Amrumer Friesisch beherrschen, der versteht garantiert nur Bahnhof. Der Amrumer Dialekt ist eine Mischung aus englisch, niederländisch, niederdeutsch, germanisch und jütisch. Wortverwandtschaften sind bei “kai” für Schlüssel oder “efter” für noch zu erkennen. Wer des Niederländischen mächtig ist, wird in “kop” die Tasche wieder erkennen oder wissen, dass “eilun” für Insel steht. Für alle anderen Nicht-Öömrang-Sprecher gilt, lauschen und auf eine Übersetzung hoffen.

Einst waren die friesischen Inseln verträumte Eilande und quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Es entwickelten sich Bräuche und Traditionen, die über Generationen unverändert blieben und noch heute von der Eigenständigkeit der Insel künden.
 

Biakin - Feuer in der Winternacht

Das Biikebrennen ist in Nordfriesland ein traditionelles Volksfest. Alljährlich am 21. Februar werden Feuer entzündet, um den Winter zu vertreiben. Der Brauch stammt vermutlich aus dem Mittelalter, als man sich vor bösen Geistern zu schützen suchte. Auf den friesischen Inseln wurden einst die Walfänger mit den Biikefeuern nach dem Winter wieder aufs Meer verabschiedet. Verbrannt wird meist die ausgediente Weihnachtsdekoration. Am Vorabend des Petritages wird am Amrumer Strand das traditionelle Feuer entfacht. Die Menschen schwärzen sich ihre Gesichter mit Ruß. Anschließend wird ausgelassen gefeiert und man trifft sich zum Grünkohlessen.

 

Hulken - verrat mir, wer ich bin

Dieser eigenständige Brauch findet auf Amrum an Silvester statt. Junge Leute ziehen in das Gesicht unkenntlich gemachten Verkleidungen von Haus zu Haus. Die Bewohner müssen nun erraten, welcher Amrumer sich hinter der Verkleidung verbirgt. Wer die Hulken erraten hat, verköstigt sie, abhängig vom Alter, mit Süßigkeiten oder Hochprozentigem. Verlassen die Hulken das Haus, dann wünschen sie den Bewohnern ein Gesegnetes Neues Jahr, was sich auf Amrumer Friesisch wie folgt anhört: “Seegent nei juar!” Hulken ist allein auf Amrum üblich. Abwandlungen finden sich in Norddeutschland mit dem Rummelpottlaufen. Auf Föhr ist die Bezeichnung Rummelrotje gebräuchlich.

Das Leben auf der Insel ist ein anderes als auf dem Festland. Umgeben von Meer und frischem Nordseewind, wird den Insulanern gerne eine rauhe Schale zugesprochen, doch der Schein trügt. Die Lebensart der Amrumer ist gefüllt mit Liebe zu ihrer Nordseeinsel.
 

Amrum zwischen Beschaulichkeit und Besucheransturm

Seit der Tourismus auf der Insel Einzug gehalten hat, hat sich Amrum mehr und mehr dem Fremdenverkehr geöffnet. Die Einwohner beweisen, dass sich hinter der von Meer und Wind gekerbten Schale ein weicher Kern verbirgt. Wer die Lebensart der Insulaner verstehen möchte, muss sich auf die Amrumer einlassen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Dies ist möglich, wenn die Bewohner vom unverständlichen Öömrang ins Hochdeutsche wechseln. Doch bei aller Weltoffenheit, ihre Eigenständigkeit ist den Insulanern wichtig. Neben der Sprache, die selbst für die benachbarten Sylter kaum zu verstehen ist, haben sich die Amrumer auch ihre eigene Tracht bewahrt. Hin und wieder vollziehen sie die aufwendige Prozedur des Trachtanlegens nicht nur an Festtagen, sondern auch, um Touristen ihre Heimatverbundenheit zu demonstrieren.

 

Leben ist Meer - Amrumer Argumente

Die Amrumer lieben ihre Insel und dies völlig zu Recht, schließlich besitzen sie mit ihrem “Kniepsand” den breitesten Strand in ganz Europa. Hoch hinaus geht es auf Amrums Leuchtturm, dem höchsten begehbaren Leuchtturm an der Nordseeküste. Ebbe und Flut prägen den Herzschlag der Insel ebenso, wie die romantischen Friesenhäuser hinter dem Deich und der dampfende Friesentee in den Pötten. Die Amrumer sind Optimisten, die gelernt haben, sich mit den Gezeiten und auch den Touristen zu engagieren. 10.000 Gästebetten stehen zur Verfügung und somit sind die Urlauber längst Teil der Amrumer Lebensart geworden. Doch manchmal möchten die Amrumer gern einfach unter sich sein. Dann treffen sie sich zum Hualewkjonken, einem alten Seemannsbrauch und unterhalten sich in der schummrigen Abenddämmerung vielleicht über Zeiten, als es noch keine Feriengäste gab und die Amrumer Lebensart noch eine ganz andere war.

Wer auf Amrum Urlaub macht, sollte auf keinen Fall die schönen Ateliers und Galerien der einheimischen Künstler und Maler verpassen. Planen Sie etwas Zeit ein, um die handgefertigten Produkte aus Keramik, Glas oder Aquarell zu bestaunen.

Zu den bekanntesten Amrumer Galerien gehören unter anderem
- Atelier & Galerie im alten Pastorat in Nebel
- Kunst.lokal in Norddorf
- Atelier & Galerie Birgitt Sokollek in Nebel
- Inselgalerie Amrum in Wittdün
- Bücherstube-Amrum & MareFairStyle in Norddorf
Musik verbindet. Und weil das so ist, sollten Sie sich unbedingt die einheimischen Musiker Amrums anhören. Hier wird Ihnen die Kultur der Nordsee auf musikalische und vor allem sehr unterhaltsame Weise nahe gebracht. Singen und tanzen Sie mit!

Von Februar bis Ende Oktober singt und spielt der Shantychor für die Inselgäste. Gesungen werden die echten Shanties, wie es überliefert ist.

In den Sommermonaten können Sie auf Amrum die Trachtentänze der Amrumer Frauen sehen. Alle tanzen in historischer Friesentracht.

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